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SIUTS-Mühle • Auricher Str. 11 • 26409 Wittmund

Quelle: Anzeiger für Harlingerland

Restaurant sichert den Mühlenerhalt  / Vor 30 Jahren entschied sich Siuts für eine gastronomischen Nutzung des Galerieholländers

  • Veröffentlicht: 24.04.2012
WITTMUND, von INGA MENNEN
© INGA MENNEN

Abi Soleimann, Wirt der MühleAbi Soleimann, Wirt der MühleAbi Suleiman ist seit 16 Jahren Pächter des Restaurants „Die Mühle“. Gern zeigt er seinen Gästen auch die alten Familienfotos.

Historische Gebäude zu besitzen sind nicht nur ein Privileg und sehr schön, sie Instand zu halten und nach den Richtlinien des Denkmalschutzes zu pflegen macht Arbeit und kostet Geld.

Das weiß die Erbengemeinschaft des Verstorbenen Müllers Upte Siuts, Burchard und Dr. Carl-Gustav Siuts sowie die Schwester Ulrike Schmidt, nur zu gut, sie weiß aber auch um die Bedeutung des Bauwerkes für die Stadt Wittmund. Auch der Vater Upte Siuts erkannte, dass sich eine andere Nutzung für das Gebäude finden muss, eine Nutzung, die Geld einbringt, um es zu erhalten, aber das Bauwerk auch gleichzeitig mit Leben füllt. So entschied er sich Anfang der 1980er Jahre die Mühle zu einem Restaurant umzubauen. Carl-Gustav Siuts erinnert sich noch an die Anfänge. „Die Mühle war zwischen 1969 und 1978 an den Landwarenhandel Wachtendorf aus Carolinensiel verpachtet. Der eingesetzte Verwalter und Müller war Johann Coordes. Für mich nur Onkel Johann, da ich jeden Nachmittag nach der Schule in der Mühle gespielt und mit Onkel Johann im Kontor Tee getrunken habe. Als dieser 1978 in Rente ging, hat die Firma Wachtendorf den Pachtvertrag nicht verlängert. Das war die Situation, in der unser Vater über einen neuen Nutzungszweck nachdenken musste“, sagt der Sohn heute. So entschied sich Upte Siuts, den Anbau links neben der Mühle wegzureißen und damit Platz für ein neues Gebäude, in dem ein Restaurant eröffnet werden sollte, zu schaffen. So konnte er zum dauerhaften Erhalt des zweistöckigen Galerieholländers, der nach einem Brand am 10. März 1885 wieder den Betrieb aufnahm, beitragen.

1982 war es soweit und es wurde das Restaurant „Die Mühle“ eröffnet. „Erster Hauptpächter war die Jever-Brauerei, die das Restaurant an einen italienischen Gastronomen weiterverpachtet hat. Dieser Vertrag hatte eine Laufzeit von zehn Jahren. Danach wechselten die Pächter des öfteren“, erklärt Carl-Gustav Siuts. Aber vor 16 Jahren, so der Erbe, konnte mit Abi Suleiman als Pächter ein verlässlicher Partner gewonnen werden. Seitdem wurde der Bekanntheitsgrad der Mühle stetig gesteigert. „Viele Touristen kommen wieder“, sagt Abi Suleiman. Vor allem weiß er um die Reaktionen seiner Gäste, die sich in dem historischen Gebäude nicht nur wohl fühlen, sondern auch die geschichtsträchtige Atmosphäre zu schätzen wissen. Und der Gastronom selbst ist stolz darauf, wenn er die alten Familienbilder der Mühlenbesitzer einmal zeigen darf. „Ein schöneres Ambiente kann man sich nicht wünschen“, so Suleiman. Froh ist er auch darüber, dass sich Upte Siuts vor acht Jahren entschied, den Wintergarten an das Gebäude in Abstimmung mit dem Denkmalschutz anbauen zu lassen. „So konnte mehr Platz gewonnen werden“, sagt der Pächter, der 130 Sitzplätze anbieten kann. Einziger Wunsch ist es aber noch, auch große Veranstaltungen ausrichten zu können. Das geht derzeit nicht, da sich die Plätze auf die Mühle, den Wintergarten und das Obergeschoss des Galerieholländers verteilen. „Wir sind sehr zufrieden mit der Nutzung und mit unserem Pächter, dem wir gern entgegen kommen möchten“, sagt Carl-Gustav Siuts. Aus diesem Grund berät die Erbengemeinschaft, die am ersten Wochenende im September zusammen mit Abi Suleiman wieder zum Mühlenfest einlädt, den Betrieb nach hinten hin zu erweitern. „Vielleicht könnten wir so weitere 100 Plätze schaffen und damit den Fortbestand des Restaurants ,Die Mühle’ auch für die nächsten Jahren sichern“, sagen die Geschwister.